Die Wärmepumpe

Das Funktionsprinzip einer Wärmepumpe kennt jeder vom Kühlschrank. Gleiche Technik, nur umgekehrter Nutzen. Der Kühlschrank entzieht den Lebensmitteln Wärmeenergie, die er über die Rückseite an die Umgebung abgibt. Die Wärmepumpe nutzt einen kleinen Anteil hochwertiger Energie, um viel Wärmeenergie, die sonst technisch nicht nutzbar wäre, auf ein höheres Temperaturniveau „zu pumpen“.

Unterscheidung nach Art der Energiegewinnung

  • Erdwärme (Tiefenbohrung, Erdkollektor) 
  • Grundwasser
  • Luft 

Das Funktionsprinzip ist dabei so genial wie einfach: 75 % Energiezuführung über Erde, Wasser und Luft - 100 % erzeugte Heizleistung. Eine Wärmepumpe als Heizungsanlage bietet viele Vorteile:

  • Niedrige Energie- & Nebenkosten: keine Schornsteinfeger-Gebühren, kaum Wartungsaufwand, geringere Zählerkosten
  • Mehrkosten schnell abgegolten (4.000 - 7.000 € nach 6 - 10 Jahren)
  • Moderne Technologie nach neueste Standards
  • staatliche Förderung möglich
  • Umweltfreundliche Energiegewinnung (niedrige CO2-Werte, emissionsfrei)

Das Herz der Wärmepumpe ist der Kältekreislauf, in dem ein FCKW-freies Arbeitsmittel mit extrem niedrigem Siedepunkt zirkuliert. Der Kältekreislauf besteht im Wesentlichen aus vier Komponenten:

1. Verdampfer

  • Zuführung von Umweltwärme auf niedrigem Temperaturniveau
  • Arbeitsmittel verdampft

2. Verdichter

  • Antrieb von Elektro- oder Gasmotor
  • gasförmiges Arbeitsmittel wird stark verdichtet und damit auf ein höheres Temperaturniveau angehoben

3. Verflüssiger

  • Wärmeenergieabgabe an den Heizkreislauf
  • Arbeitsmittel stark abgekühlt/verflüssigt

4. Expansionsventil

  • Aufbau von hohem Systemdruck - Arbeitsmittel kühlt weiter ab
  • Wiederaufnahme neuer Umweltwärme im Verdampfer

Erdwärmekollektoren

Errichtung von Horizontal-Kollektoren ca. 50 % kostengünstiger als Erdwärmesonden. Die Mindesttiefe eines Kollektorrohres beträgt 1,2 m bei einem Mindestabstand von 0,5 m. Die Erdwärmekollektoren als auch Erdwärmesonden können mit zunehmendem Dämmstandard kleiner ausfallen.

Ein Erdwärmekollektor arbeitet als geschlossenes System mit einer Sole als Wärmeträger, für das ein Wasser-Glykol-Gemisch verwendet wird.

Vorteile von Erdwärmekollektoren:

  • ganzjährig verfügbar (monovalente Betriebsweise)
  • ganzjährig hohes Temperaturniveau der Wärmequelle (ca. +0°C bis +15 °C)
  • geschlossenes System mit unbedenklichem Solemedium
  • einfache Erschließung der Wärmequelle.

Erdwärmesonden

Die Erdwärme-Alternative bei geringer horizontaler Fläche oder zum Nachrüstung bestehender Gebäude bzw. Grundstücken.

Kollektorenanordnung bei Erdwärmesonden ist senkrecht bzw. schräg und reicht in Tiefen von 10 -100 m. Die Verlegung einer Erdwärmesonde erfolgt üblicherweise in Fremdleistung durch ein Fachunternehmen.

Voraussetzungen für die Planung und Einbringung von Erdwärmesonden sind die genaue Kenntnis der Bodenbeschaffenheit, der Schichtenfolge, des Bodenwiderstandes sowie der Existenz von Grund- und Schichtenwasser und der Bestimmung von dessen Fließrichtung. Da bei der Bohrung in der Regel Grundwasser führende Schichten getroffen werden, ist eine wasserrechtliche Erlaubnis zum Betrieb der Erdwärmesondenanlage einzuholen

Grundwasser

Grundwasser als Wärmequelle mit einer ganzjährigen Temperatur von 8–12°C. Grundwasserentnahme über Tauchpumpe aus dem Förderbrunnen. Über das den Wärmepumpenkreislauf in den Schluckbrunnen zurückgeführt.

Der Abstand zwischen Förder- und Schluckbrunnen sollte mindestens 10 m betragen. Die Fließrichtung, die Ergiebigkeit und Wasserqualität sind im Vorfeld durch Pumpversuche zu ermitteln. Durch lokal jahreszeitlich stark schwankende Grundwasserqualitäten ist im Vorfeld der Anlagenplanung eine Wasseranalyse notwendig. Unterbleibt diese, besteht die Gefahr der Verockerung des Schluckbrunnens und der Korrosion (Herstellerhinweise berücksichtigen).

Vorteile der Grundwassernutzung:

  • ganzjährig verfügbar (monovalente Betriebsweise)
  • höchster Wirkungsgrad, weil Wasser ganzjährig relativ konstant mit hohen Temperaturen

Luft

Bei einer Luft/Wasserwärmepumpe entzieht die Wärmepumpe der Außenluft die benötigte Energie. Wahlweise als Innen- oder Außenaufstellung. Diese Systeme sind kostengünstiger als Systeme mit Erdwärmenutzung, allerdings mit einer verringerten Leistungszahl, da hier der eingebaute Elektro-Heizstab zum geringen Teil notwendig wird. Sinnvoll vor allem für kleinere Objekte oder zur Zuheizung für größere bivalente Systeme.Von Herstellern werden verschiedene Standortabhängige Gerätemodelle angeboten. (Innenraum, Außenaufstellung). Als spezielle Anwendung gibt es noch des die Möglichkeit der Prozesswärmenutzung. Ein System, dass die Wärme aus industrieller Produktion gewinnt.

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